Wer hat an der Uhr gedreht?
Ist es wirklich schon so spät?
Soll das heißen, ja ihr Leut
Mit dem Paul ist Schluss für heut.
Ja… Paulchen Panther wusste es. Irgendwann ist halt Schluss.
Zu spät ist zu spät.
23:59 sollte die Maschine des FC Bayern starten. Um 0:03 kam die Starterlaubnis an den Tower. 4 Minuten zu spät.
Ich war nicht dabei, muss der Berichtserstattung der regionalen und überregionalen Medien also glauben.
Aber ich freue mich. Nicht aus Schadenfreude – bin schließlich Fan der Bayern – sondern endlich Stoff für den LEANsoccer. LEAN am praktischen Beispiel erklärt.
Es gibt drei Prozesse, die der FC Bayern durchlaufen musste, bevor die Mannschaft und Verantwortlichen nach Katar zur Mission Weltpokal aufbrechen konnten:
das Spiel
die Anreise incl. Einchecken zum Fughafen
die Vorbereitung des Flugzeuges
Let´s go.
Der Beginn der Anreise zum Berliner Flughafen ist abhängig von Spielende. Hier waren die Verantwortlichen schon mal LEAN. Das Spiel wurde um 30 Minuten nach vorne gelegt, der Bus stand bereit, die Interview auf das wesentliche reduziert.
Trotzdem gibt es noch Ansätze zur Verbesserung. Z.B. keine Interviews nach dem Spiel. Hätte jeder verstanden und wahrscheinlich mindestens vier Minuten gebracht. Das Statement hätte man schriftlich nachreichen können. Nennt man Wegfall nicht notwendiger Prozesse.
Bei der Anreise ist man abhängig vom Verkehr und den Witterungsverhältnissen aber auch wie lange die Mannschaft zum Einsteigen benötigt. Wußte jeder Spieler sofort ohne Umwege wo er hin musste? Fand jeder Spieler sofort seinen Sitzplatz? Wären hier vier Minuten drin gewesen?
Kommen wir zum zweiten Hauptstrang. Ich bin ja jetzt kein Experte für Flugverkehr, aber da es ein Privatflug war, wäre hier Zeiteinsparpotenzial.
Da es kein Linienflug war, ist der Flugzeug rechtzeitig am Berliner Flughafen gewesen.
Als können die Sicherheitschecks sowie das Betanken und die Reinigung frühzeitig begonnen werden. Vier Minuten sind doch durchaus möglich, z.B. durch paralleles Arbeiten oder Optimierung der Anordnung und Verfügbarkeit von Werkzeugen und Betriebsmitteln.
Angeblich war ja die Enteisung des Fliegers die Ursache für den gecancelten Flug. Na gut. Da stellt sich für mich die Frage, wie man diesen Prozess optimieren könnte.
Natürlich jeden Prozess kann man optimieren.
Wie?
Analyse des Ist-Zustands
Definition und Abarbeitung des Optimierungspotenziale zur Erreichung des
optimalen SOLL-Prozesses
Verankerung als Standards sowie Training aller Beteiligten.
Vielleicht hätte man mit dem Auftragen des Frostschutzmittels auf Tragflächen und Leitwerk auch nur vier Minuten früher beginnen können. Das ist aber reine Spekulation.
Das die Bayernmaschine nicht nach Katar starten konnte war die Aneinanderreihung von kleinen Verschwendungen. Alle sieben Arten der Verschwendung kamen dabei vor. Ist immer so. Es gibt nicht die eine Ursache. Sie setzt sich zusammen aus unnötiger Wartezeit oder nicht optimaler Arbeitsabläufe.
Im Fußballspiel reicht das von zu langem Ballhalten oder technischen Mängeln. Durch Training und kontinuierlicher Verbesserung sind sie zu reduzieren.
Im wahren Leben – abseits der Fußballblase – sind es u.a. die oben beschriebenen.
Beide eint, dass sie durch LEAN-Philosophie zu optimieren sind.
LEANsoccer.
Die Bayern sind trotzdem – mit einiger Verspätung sprich Verschwendung – in Katar angekommen.
Irgendwann werden alle darüber nur noch schmunzeln.
Spätestens wenn der FC Bayern Weltpokalsieger ist.
P.S.: Sie haben den Titel geholt.
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